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Konzert: Olicía

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    Olicía ist die Band der beiden Sängerinnen und Multiinstrumentalistinnen Fama M’Boup und Anna-Lucia Rupp. Angetrieben von weiblichen Stimmen, teilen sie Lead Vocals und andere musikalische Elemente, schichten, beatboxen, harmonisieren und lassen Klänge wachsen, die teilweise im Jetzt, teilweise erst in der Zukunft stattfinden. Die Instrumentierung reicht von Synths und geloopten Stimmfetzen bis zu Gitarre und Klarinette. Genregrenzen sind für Olicía immer schon fluide – fragile Folkmomente, pulsierender Pop, avantgardistischer Soul, Spoken Word, Jazz... Wobei die Musik von Olicía durch ihre ganz eigene Form der Entstehung über zwei synchronisierte Loopstations immer sanft futuristisch anmutet. Die Zwänge (und Längen) loopbasierter Musik scheinen die beiden dabei praktisch außer Kraft zu setzen und entwerfen mit Effizienz und Eleganz ganz direkte Songs, die ohne Backing Tracks auskommen und Raum für Improvisation und Zufall offenlassen.

     

    2021 haben Olicía ihr Debütalbum Liquid Lines veröffentlicht - ein Doppelalbum, das jeden darauf enthaltenen Song in zwei ganz unterschiedlichen Varianten gegenüberstellte. Seither erschienen auf ihrem eigenen Label o-cetera Soloalben (in June) und Bandprojekte (NOUK, cocotá). Sie waren Teil der Live-Besetzung von Sophie Hunger, haben Musik mit Dota Kehr und Kat Frankie veröffentlicht und einen Song zum Soundtrack des Regiedebüts von Robert Gwisdek (Käptn Peng) beigesteuert, vor allem aber haben die beiden mehr als zwei Jahre an den Liedern und Werken gearbeitet, die nun auf Out of the Blue gesammelt sind. Während Liquid Lines die Grenzen des einzelnen Songs ausgelotete, ist Out of the Blue nun der Versuch, die eigene Kunstform völlig neu zu betrachten, die eigene Musik durch Dialog und Austausch mit anderen Kunstgattungen zu verbinden.

     

    Zu jedem Song auf diesem Album existiert ein Kunstwerk gleichen Titels, das als Gegenstück fungiert und in einem engen Austauschprozess entstanden ist. Ein Ergebnis fortwährender Pings und Pongs, bis beide Seiten das Gefühl hatten, zu einem Ergebnis gefunden zu haben. Out of the Blue ist damit nicht das, was gern als „Album aus einem Guss“ bezeichnet wird. Es ist eher das Gegenteil. Jeder Song darauf eröffnet eine eigene Welt und blickt gleichzeitig in das Paralleluniversum einer anderen Künstlerin oder eines Künstlers aus Bereichen wie Film, Design, Malerei, Literatur und Kunsthandwerk. Jedes Werkpaar hat seinen eigenen Raum auf der Website des bandeigenen Labels o-cetera.com.

     

    Möchte man einen zentralen Song herausstellen, dann ist es das hymnische ‚Finally‘ – eine Gemeinschaftsarbeit mit der von den beiden Musikerinnen bewunderten Autorin Sudabeh Mohafez. ‚Finally‘ ist eine Beschwörung weiblicher Selbstermächtigung und des Widerstandes, aber auch ein Selbstportrait innerhalb einer langen kulturellen Tradition von Frauen, das beide Facetten eines ‚out of the blue‘ betrachtet: das Unverhoffte und Unerwartete, aber auch das Heraustreten aus einer Niedergeschlagenheit und Unterdrückung, hin zu Autonomie und einem kraftvollen Aufatmen. Der zugehörige Prosatext ist sowohl Grundlage der Songlyrics als auch Teil des Album-Artworks und kann als Manifest dieses ganz einzigartigen Albums gelesen werden.

     

    Olicía schaffen bei ihren Konzerten einen ganz besonderen Raum und wir freuen uns sehr, dass sie am 20. März wieder nach Hamburg ins wunderschöne Nachtasyl kommen.

     

     

    20. März 2025, 21 Uhr, Nachtasyl

    Infos und Tickets: Konzertdirektion Palme

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